W W W - Wer sind wir? Was können wir? Was wollen wir?
Einleitende WORTE DES VORSITZENDEN
DES ÖSTERREICHISCHEN FORSTUNTERNEHMERVERBANDES
PETER KONRAD
WER SIND WIR, DIE FORSTUNTERNEHMER?
Wir als Forstunternehmer mit unseren Mitarbeitern sind es, die tagtäglich bei fast jedem Wetter den mitunter lebensgefährlichen Beruf des Holzschlägerers und Forstdienstleisters ausüben.
46% der österreichischen Gesamtfläche besteht aus Wald. Wir als Forstunternehmer sind ein enorm wichtiger Wirtschaftsfaktor, um den nachwachsenden Rohstoff Holz für die Verarbeiter bereitzustellen.
Wir sind ein starkes Bindeglied zwischen Urproduzent, sprich Waldbesitzer, und der verarbeitenden Industrie. Dieses Bindeglied besteht aus den verschiedensten Facetten:
- aus motormanuellen Dienstleistern, die in schwierigsten Standorten Tag für Tag Höchstleistungen in der Holzernte erbringen;
- aus absoluten Spezialisten, die in nicht befahrbaren Lagen Holz mittels Seilkränen ernten;
- aus Professionisten, die heute hochmoderne Harvester und Forwarder bedienen, um eine bestandesschonende und wirtschaftliche Holzernte für alle Beteiligten durchzuführen.
Für diese spezielle anspruchsvolle und gefährliche Arbeit steht der moderne Forstunternehmer.
Neun Forstdienstleister aus ganz Österreich haben sich in vielen Diskussionen und konstruktiven Arbeits- sitzungen Gedanken gemacht, wie ihr Berufsstand in der Öffentlichkeit besser präsentiert und dargestellt werden kann.
Die Gründungsmitglieder sind:
- Georg Royer aus Schladming in der Steiermark
- Ing. Anton Streif aus Weilbach in Oberösterreich
- Adolf Tschernitz aus Riegersdorf in Kärnten
- Peter Michelitsch aus Wies in der Steiermark
- Daniel Eder aus Annaberg in Salzburg
- Josef Engelhart aus Raxendorf in Niederösterreich
- Peter Osl aus Ebbs in Tirol
- Hannes Tazreiter aus Göstling in Niederösterreich
- Peter Konrad aus Krottendorf in der Steiermark
Der Vorstand besteht aus Georg Royer, Anton Streif und Peter Konrad.
Erkennen wir gemeinsam die gute Chance, den Rohstoff Holz, der vor unserer Haustüre steht und wächst, nachhaltig zu bewirtschaften und unserer sehr guten holzverarbeitenden Industrie bereitzustellen.
WAS KÖNNEN WIR, DIE FORSTUNTERNEHMER?
Den nachwachsenden Rohstoff Holz an den schwierigsten Standorten mit modernster Technik ernten und bereitstellen.
Wir bewerkstelligen Pflegemaßnahmen, Durch-forstungen, Auflichtungen und Endnutzungen.
Wir als Forstunternehmer sind es, die Innovation und Ideen für neue Erntetechniken einbringen und vorantreiben (z.B. Seilforwarder oder Snake-Harvester für Steillagen).
Wir sind es, die in neue Technologien investieren und Risiken tragen. Wir als Professionisten ernten den Baum, sortieren das Rundholz in den gewünschten Längen- und Durchmesserklassen für eine optimale Wertschöpfung unserer Auftraggeber.
Zugleich bekommt der Abnehmer das von ihm georderte Holz in der richtigen Dimension und Qualität geliefert.
Wir bewegen mit unserer Tätigkeit tagtäglich riesige Mengen an Holz, platzieren es an LKW-befahrbaren Wegen und sichern so die Versorgung der heimischen Holz- und Papierindustrie.
Der gute Forstunternehmer, egal ob mit Motorsäge oder Spezialmaschinen, ist ein Multitalent. Er liefert perfekte und pflegliche Arbeit ab, er beweist ein gutes Verhand-lungsgeschick mit dem Waldbesitzer und mit dem Holzkäufer.
Er kann auch unter höchstem Termindruck und widrigsten Umständen (Wetter) optimal agieren. Der gute Forstunternehmer ist Kaufmann und Handwerker in einer Person.
Der Forstunternehmer kann interessierten Berufs-einsteigern ein interessantes und abwechslungsreiches Arbeitsfeld in der Natur bieten.
Er ist in der Regel auch ein regionaler Arbeitgeber, der heimische Arbeitsplätze sichert, wie auch Konsument, der seine soziale Kompetenz und auch Verantwortung lebt.
Wir sind die Feuerwehr in Katastropheneinsätzen wie Windwürfen, Käferholzbefall oder schweren Unwettern.
Bei Katastrophen müssen wir Tag und Nacht unseren
Mann stehen und müssen auch nach Aufarbeitung der Schadensereignisse den wirtschaftlichen Spagat und die Durststrecke finanziell überstehen.
WAS WOLLEN WIR ALS VERBAND DER ÖSTERREICHISCHEN FORSTUNTERNEHMER?
Wir wollen als professionelle Partner in der Holz-erntekette wahrgenommen werden.
Wir wollen jungen Leuten ein attraktives und modernes Berufsbild vermitteln und auch unseren langjährigen Mitarbeitern mit moderner Technik den körperlich schweren Holzernteeinsatz erleichtern.
Der Österreichische Forstunternehmerverband wird sich mit seiner vollen Kraft dafür einsetzen, dass die Arbeitsgenehmigungen für Schlüsselmitarbeiter aus
Drittstaaten unbürokratischer und schneller entschieden und erteilt werden (wichtig bei Katastropeneinsätzen).
Wir wollen mit der Österreichischen Wirtschaftskammer und anderen Einrichtungen konstruktiv zusammen-arbeiten, um jungen interessierten Leuten den Arbeitsplatz Wald in seinen verschiedensten Einsatzmöglichkeiten näher zu bringen.
Wir wollen in der Aus- und Fortbildung unser ganzes Know-how einbringen und mit den Ausbildungsstellen und den zuständigen Forstschulen optimal kooperieren.
Wir wollen mit dem Waldbesitz und mit der ver-arbeitenden Holzindustrie gemeinsame Konzepte erarbeiten, um dem Rohstoff Holz in der Öffentlichkeit und bei den Endverbrauchern ein besseres Image zu geben.
Der folgende Satz richtet sich an Waldbesitzer und an die holzverarbeitende Industrie:
Unter Partnerschaft versteht man, daß man einander
behilflich ist, Maßnahmen zu entwickeln, damit der
gemeinsame Kuchen größer wird.
Wir wollen als starker Unternehmerverband in der Forstwirtschaft für alle unsere Mitglieder Wege und Lösungen erarbeiten.
Zum Beispiel:
- einen verbesserten Betriebsmitteleinkauf (Diesel, Verschleißteile wie Schienen und Ketten, Schutzausrüstung etc.)
- verbesserte Versicherungslösungen mit günstigeren Konditionen
- unseren Mitgliedern rechtliche und fachliche Unterstützung bei Problemen geben
- via Internet eine Informationsplattform einrichten für Kooperationen bei Arbeitsspitzen, verbesserte und günstigere Transportmöglichkeiten, Informationsvorsprung in unserer Branche
Wir wollen unseren Auftraggebern zeigen, wie gefährlich, wie schwer und mit welchem Risiko es teilweise verbunden ist, Holz zu ernten und dadurch vielleicht auch ein besseres Verständnis für die Preisgestaltung und das Entgelt unserer Dienstleistung zu bekommen.
Zum besseren Verständnis gebe ich Ihnen vielleicht ein Beispiel, welche Kosten im vereinbarten Aufarbeitungspreis enthalten sind:
Wenn Ihnen heute ein Forstunternehmer in der teil- und hochmechanisierten Holzernte ein Offert für eine Holzerntemaßnahme unterbreitet, wird dies in der Regel per Festmeter vereinbart.Dieser vereinbarte Festmeterpreis beinhaltet die An- und Abfahrt zur Einsatzfläche, und dabei spielt es keine Rolle, ob diese Einsatzfläche sich direkt an einer Asphaltstraße oder im letzten Winkel eines x-beliebigen Revierteiles befindet.
Sie können sich vorstellen, dass alleine der Transport zum Beispiel einer Spezialforstmaschine mit einem Tiefbettsattelauflieger sehr kostenintensiv ist.
Wenn dann noch der Weg so schlecht oder eng ist, dass kein Tieflader ihn befahren kann, muss der Unternehmer seine Spezialmaschinen per Achse zum Einsatzort bringen. Für zwei Forstmaschinen belaufen sich diese Kosten schnell auf € 1.000,00.
Wenn Sie beispielsweise eine Baufirma mit einer Umbaumaßnahme Ihres Hauses beauftragen, dann bekommen Sie ein Offert für den geplanten Umbau. Dieses Offert beinhaltet eine Baustelleneinrichtung und nach Beendigung der Arbeiten auch die Räumung. Diese zwei Punkte kosten je nach Aufwand € 500,00 -
€ 1.000,00.
Was möchte ich Ihnen anhand dieses Beispieles vermitteln?
Dass es in unserer Branche selbstverständlich ist, an jedem auch noch so abgelegenen Einsatzort so günstig wie möglich Holz zu ernten.
Unternehmer, die immer ja sagen, machen Umsatz,
Unternehmer, die auch nein sagen, machen Gewinn!
Der gute Forstunternehmer kalkuliert zu fairen und nachvollziehbaren Preisen. Diese Preise beinhalten auch die An- und Abfahrtskosten.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Bezahlung unserer Dienstleistung. Wir wollen eine zeitnahe Bezahlung der von uns geleisteten Arbeit.
Unter zeitnaher Bezahlung verstehen wir, dass ca. 80% unserer erbrachten Leistung spätestens 30 Tage nach Fertigstellung bezahlt wird.
Wir sind nicht und können nicht die Bank unserer Auftraggeber sein!
Hier vor Ihnen steht im doppelten Sinn ein kleiner steirischer Holzschlägerungsunternehmer.
Vor zwei Wochen war ich bei der 40-Jahr-Jubiläumsfeier des drittgrößten Forstmaschinenherstellers PONSSE in Finnland.
Dort trafen sich alle Händler weltweit und auch die Vertreter der größten Säge- und Papierindustrie Skandinaviens waren dabei. Ich habe viele interessante Gespräche geführt und der Tenor war einhellig:
Holz ist der Rohstoff der Zukunft und wir sind auf dem richtigen Weg.
Was zeigt uns diese positive Stimmung? Dass wir jetzt und heute unsere Stärke, den Rohstoff Holz bereitzustellen, nutzen müssen.
In naher Zukunft wird der gute und professionell agierende Forstunternehmer mit moderner Technik und sauberen nachhaltigen Erntemethoden eine wichtige Funktion in der zusätzlichen Mobilisierung und Bereitstellung von Holzmengen im kleinstrukturierten Bauernwald und im hoffernen Waldeigentum innehaben.
Ich kann Ihnen aber auch sagen, dass überall auf der Welt nur mit Wasser gekocht wird!
Wir haben eine sehr, sehr gute weiterverarbeitende Holzindustrie in Österreich. Jetzt, wo wirklich ein attraktiver Preis für den Urproduzenten zu erzielen ist, ist es um so wichtiger, gut ausgebildete Forstfacharbeiter und Maschinisten für eine pflegliche Holzernte zu bekommen und zu halten.
Stellen Sie sich vor, eine Holz- bzw. Papierindustrie hat einen Kunden. Einen Kunden, der noch dazu Geld hat. Das ist in der heutigen Zeit wie ein Jackpot.
Und dann kann sie diesen Kunden nicht beliefern, weil der Urproduzent, sprich Waldbesitzer, nicht erntet, weil die notwendigen Fachkräfte und die moderne Technik fehlen. Wissen Sie, was dann passiert?
Dann passiert es, dass diese holzverarbeitende Industrie Kunden verliert, rote Zahlen schreibt und der Standort Österreich mit allen Arbeitsplätzen und allem, was daran hängt, wirtschaftliche Probleme bekommt.
Wir setzen uns als Österreichischer Forstunternehmer-
verband ein, dass wir eine Basis schaffen für eine gute Ausbildung in der Holzernte, ob manuell oder hoch-
mechanisiert.
Wir als Forstunternehmer wollen den Rohstoff Holz effizient und kostengünstig für den Waldbesitzer nutzen und nachhaltige Holzernte betreiben, um der weiter-verarbeitenden Holzindustrie auch noch in zwanzig oder fünfzig Jahren diesen Rohstoff bereitstellen zu können.
Was wollen wir? Wir wollen einen starken Berufsstand, der bei Entscheidungen politisch wie auch in der Wirtschaft eine starke Stimme hat.
Der Waldbesitzer, die verarbeitende Industrie und auch der Endverbraucher brauchen gute und überlebensfähige Forstunternehmer. Was nützt der schönste Baum bester Qualität, wenn ihn keiner nachhaltig erntet?
Also, Forstunternehmer in ganz Österreich - ob mit der Motorsäge, Seilbahn oder Harvester und Forwarder:
Lassen Sie uns gemeinsam mit dem Waldbesitz und der verarbeitenden Holzindustrie für den nachwachsenden Rohstoff Holz werben und unsere ganze Kraft dafür einsetzen, dass diese wertvolle Ressource Holz eine höhere Wertschätzung bekommt.
Wir haben mit dieser Verbandsgründung, um in der forstlichen Sprache zu bleiben, ein Bäumchen gepflanzt, das jetzt sehr viel Pflege und unsere Unterstützung braucht, um zu einem großen starken Baum heranzuwachsen, der jeden österreichischen Forstunternehmer trägt, stützt und ihm nachhaltig eine gute Zukunft bietet.
Deswegen brauchen wir jeden Forstunternehmer, um unsere Idee umzusetzen und mit einer starken Stimme auf unseren Berufsstand aufmerksam zu machen.
Sie können sich sicher sein, dass ich als Vorsitzender des Österreichischen Forstunternehmerverbandes und meine zwei Vorstandskollegen sowie die Gründungs-mitglieder unsere ganze Kraft und unser Wissen in diesen Zusammenschluss einbringen, und glauben Sie mir, wir werden unbequeme Fragen stellen und heiße Eisen angreifen zum Vorteil des Österreichischen Forstunternehmers!
Packen wir es gemeinsam an,
es gibt viel zu tun!