Mit Bestürzung habe ich die Nachricht vom plötzlichen Tod von Hans-Jürgen Narjes
vernommen. Noch vor einer Woche habe ich mich mit ihm telefonisch ausgetauscht.

Vor einem Jahr war Hans-Jürgen Narjes auf meine Anfrage hin sofort bereit, den in den Startlöchern stehenden Österreichischen Forstunternehmerverband mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Verbandsarbeit beratend zu unterstützen.

Hans-Jürgen Narjes hat sich mit all seiner Kraft und Kompetenz für die Belange der niedersächsischen und auch deutschlandweit agierenden Forstunternehmer eingesetzt. Er war ein Mann der Tat, der die Problematik der Forstwirtschaft von Grund auf gekannt hat. In Niedersachsen und deutschlandweit war er der Initiator und Gründervater für einen Zusammenschluss der Forstunternehmer, die dann gebündelt mit einer Stimme aufgetreten sind.
Auf diesem steinigen Weg hat er vieles erreicht. Ihm ist es zu verdanken, dass der heutige Forstunternehmer in der Gesellschaft ein gleichwertiger und ernstzunehmen-der verlässlicher Partner der Waldbesitzer und der holzverarbeitenden Industrie ist.

Hans-Jürgen Narjes war ein Mann, der die Sprache der kleinen Unternehmer gesprochen hat, aber auch die Probleme der verarbeitenden Holzindustrie nicht aus den Augen verloren hat. Er war es, der dem Forstunternehmerstand eine wichtige und starke Position in der ganzen Wertschöpfungskette Holz gegeben hat.

Am 1. Juni 2011 sollte Hans-Jürgen Narjes auf der Ligna in Hannover von Bundespräsident Wulff das Bundesverdienstkreuz für seine außergewöhnlichen ehrenamtlichen Leistungen verliehen werden. Leider war ihm das nicht mehr vergönnt.

Die deutsche, österreichische und europäische Forstwirtschaft verliert einen großen Vorkämpfer, der sich um die Probleme und Sorgen des Forstunternehmerstandes ehrenamtlich, unentgeltlich und persönlich angenommen hat.
Wir werden Hans-Jürgen Narjes sehr vermissen und werden versuchen, den von ihm eingeschlagenen und vorgegebenen Weg ein Stück weiterzugehen.

Peter Konrad
Vorsitzender Österreichischer Forstunternehmerverband e.V.

Krottendorf, 13.5.2011